Amalthea
Amalthea
Wenn die künstlichen Menschen genauso aussehen und denken wie die echten, woher weiß man dann, zu welcher von beiden Sorten man gehört? Ridley Scotts düstere Zukunftsvision, mit der er das Genre des Endzeitfilms neu definierte, beeindruckt auf der großen Leinwand noch ein Vielfaches mehr als auf dem heimischen Fernseher. Daher an dieser Stelle ein großes Lob ans CinemaxX dafür, dass sie diesen zeitlosen Klassiker wieder ins Kino bringen, wenn auch nur für eine Woche. Es lohnt sich wirklich: die Straßenschluchten wirken noch tiefer, die Gebäude noch monströser, das Wetter noch ungemütlicher.
Die Handlung dreht sich um die Frage nach der Authentizität des Lebens in einer Welt, in der zwischen Original und Kopie kein Unterschied besteht. Alles spielt vor dem Hintergrund eines im Regen versinkenden Molochs einer Großstadt, in dem die Menschen in einer merkwürdigen asiatisierten Retrokultur vor sich hinvegetieren. Der Film ist geprägt von exzellenter Kamera- und Effektarbeit und noch besserer Beleuchtung. Passend dazu hört man die fremdländische Musik von Vangelis. Im hier gezeigten Director's Cut kommt noch als weiteres verstörendes Element dazu, dass sich Harrison Fords Charakter Deckard am Ende auch als möglicher Replikant erweist.
Blade Runner ist ein Film, der die Bezeichnung „Meisterwerk“ verdient.
Filmkritik: Der Blade Runner
Sonntag, 4. Februar 2001